Geistliches Wort zum Einstieg
Mit dem Mittwoch nach dem Rosenmontag beginnt die Fastenzeit oder auch Passionszeit vor Ostern. In dieser Zeit bereiten wir uns als Christinnen und Christen darauf vor, das Leiden Christi am Kreuz vor Augen zu haben. Am Karfreitag erinnern wir uns an sein Sterben am Kreuz, weil dieses Sterben für uns bedeutsam ist.
Zu diesem Blick auf das Kreuz gehört erstens einfach das Erschrecken vor dem, was da geschehen ist. In der Übertragung auf das Leben aller Menschen ist es auch das Erschrecken vor dem, was Menschen anderen Menschen antun.
Zu diesem Blick auf das Kreuz gehört zweitens auch, zu verstehen, dass da Gottes Sohn für unsere Vergehen, für unsere Schuld (Sünden) stirbt. Wir sagen auch, dass Christus uns erlöst von den Sünden. Manchmal sagen wir einfach, dass er uns befreit. Das zu verstehen ist gleichzeitig auch eine der schwierigsten „Übungen“ in unserem Glauben. Es ist schwer zu verstehen und vor allem auch schwer anzunehmen, dass das um meinetwillen geschieht, was geschehen ist. Sieben Wochen Zeit haben wir dazu, diesen Gedanken im Herzen zu bewegen und zu verstehen, von Aschermittwoch bis Ostern. Dazu gehört, dass wir möglichst nüchtern auf unser Leben schauen, um zu sehen, was es da alles gibt, wofür wir Erlösung und Befreiung brauchen.
In diesen Wochen Fastenregeln einzuhalten ist ein Mittel dazu. Der Verzicht soll dabei helfen, einen klaren, im wahrsten Sinne nüchternen Blick auf unser Leben zu bekommen, damit wir am Karfreitag auf das Kreuz schauen und erfassen können, wie groß das ist, was uns da geschenkt wird.
Deswegen diese Nebenbemerkung. Wenn Menschen jetzt sagen, dass sie fasten, weil sie abnehmen wollen, dann machen sie eine Diät. Fasten ist eine Mittel der geistlichen Übung und hat mit Bikinizonen nichts zu tun.
Näheres zum Fotoprojekt in der Passionszeit
Wir in der Luthergemeinde möchten mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden und mit Ihnen allen noch einen anderen Weg der Vorbereitung gehen, und haben uns eine geistliche Wahrnehmungsübung überlegt.
Wir nehmen uns vor, Kreuze auf unseren eigenen Wegen in Griesheim zu entdecken und wir laden Sie ein, mitzumachen. Wir sind sehr gespannt, was Sie entdecken.
Das erste Mal haben wir das mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden gemacht, die vor zwei Jahren in dieser Jahreszeit im Lockdown saßen und nur online unterrichtet wurden. Wir haben erstaunliche, wundervolle, bereichernde Bilder bekommen, und möchten das Projekt deswegen dieses Jahr wiederholen. Die guten Dinge aus der Zeit des Lockdowns kann man ja behalten.
Es kann so ein Kreuz sein, wie es auf einmal im Wald vor meinen Augen auftauchte (s. Bild), ein Schatten auf dem Gehweg, die Blesse auf der Stirn eines Pferdes u.a.
Bitte schicken Sie Ihre Bilder an pfarrerinhuppert@luthergemeinde-griesheim.de. Wir werden in den kommenden Wochen bis Ostern Ihre Bilder und die unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden auf der Homepage der Gemeinde veröffentlichen. Bitte schreiben Sie dazu, wenn Sie einverstanden sind, dass wir Ihren Namen zum Bild veröffentlichen. Immer wieder werden auch einzelne Bilder in den kommenden Wochen im Griesheimer Anzeiger erscheinen.